Anfang 2015 überfiel die Polizei den CSC Maribor auf der Grundlage einiger Berichte eines oder mehrerer Bürger, die besagten, dass Sanjin Jašar Cannabis verkaufe und kranke Menschen glauben mache, dass Cannabis eine Heilung für ihre Krankheit sei. Die Polizei fand etwa 7 Kilo Cannabis, 200 ml THC und CBD-Extrakt, 44 Pflanzen und Geräte für 6 Growboxen, welche auf Abholung durch Patienten warteten.
Nach 3 oder 4 Berichten musste die Polizei handeln, obwohl sie, wie ganz Slowenien, von Anfang an wussten, was der CSC Maribor tut. Auch im Parlament war der CSC bereits bekannt, wo es eine Diskussion über eine Gesetzesänderung gab, zu welcher Aktivisten in Slowenien im Jahr 2013 mehr als 10.000 Unterschriften für die Legalisierung von Cannabis gesammelt hatten und der CSC Maribor mehr als 1.000 Unterschriften zu dieser Initiative beigetragen hatte.
Sanjin und Tomaž wurden wegen Drogenhandels angeklagt, was sie zunächst leugneten. Später gestand Sanjin Verkauf und kostenlose Weitergabe von Cannabisöl als Spende an die Patienten und gab an, dass alles sein alleiniges Tun war und dass Tomaž an keinem der von der Staatsanwaltschaft eingebrachten Punkte schuldig war.
Zunächst stimmte die Richterin zu, 30 Zeugen für die Anhörung zu zulassen und 30 weitere wurden vorgeschlagen. Der Plan war, etwa 100 Patienten/Mitglieder als Zeugen zu bringen. Nach den ersten 4 Zeugenaussagen reduzierte sie es nur auf die, die in Maribor lebten, was auf 25 Personen zutraf.
Die Verteidigung beruhte darauf, dass der CSC Maribor, von dem Sanjin Jašar der Präsident ist, keine profitorientierte Organisation sei, weil alle gewonnenen finanziellen Mittel den Patienten/Mitglieder zugute kommen. Gewinne werden für Mitglieder verwendet, welche die Produkte nicht selbst finanzieren können. Laut Aufzeichnungen spendete der CSC mehr als 1 Kilo THC-Extrakt (Indica & Sativa) und etwa 5 Kilo CBD-Extrakt (Hanf). Growboxen und Gerätschaften wurden kostenfrei verliehen, so dass Mitglieder ihre eigenes Cannabis anbauen konnten.
Deshalb sagten viele Patienten aus, dass sie die Extrakte kostenlos erhielten. Die Absicht war, beide Gruppen als Zeugen zu bringen: diejenigen, die für Cannabis zahlten als auch die, welche es kostenlos erhielten. Es sollte der Richterin das ganze traurige Bild deutlich werden, wie die Menschen von ihrem Staat im Stich gelassen wurden und sie somit auf die Hilfe von "Verbrechern" angewiesen seien.
Von diesen 25 Geschichten waren einige sehr traurig und die Entscheidung der Richterin beweist, dass es gesetzliche Vertreter gibt, die in dieser verrückten Welt immer noch die richtige Balance zwischen Vernunft und Herz finden. Beide Anwälte schlugen vor, den Angeklagten freizusprechen. Aufgrund der Tatsache, dass keinerlei Schaden entstanden war, sondern im Gegenteil Vorteile für die Patienten/Mitglieder entstanden entsprechend "Notfall" Artikel 32:
"Jede Person, die eine Handlung begangen hat, die Elemente einer Straftat hat, um eine unmittelbare Bedrohung für Leben, körperliche Unversehrtheit, persönliche Freiheit oder für das Überleben notwendige Eigentum abzuwenden, welche sie nicht selbst verursacht hat, wird nicht schuldig befunden, wenn diese Bedrohung nicht anders abgewehrt werden kann, und der Täter nicht verpflichtet war, sich dem auszusetzen."
Die Richterin akzeptierte diesen Vorschlag, zum ersten Mal in der Geschichte dieses Landes.
Die Staatsanwaltschaft kann noch Berufung einlegen, dies ist also wahrscheinlich nicht das Ende, dazu äusserte sich der CSC Maribor: "Wir haben die erste Halbzeit gewonnen und der Wind der Veränderung ist auf unserer Seite".
Sanjin Jašar, Präsident des
Cannabis Social Club Maribor